Februar in Elche/Elx
Die ersten Tage im Februar stand
nichts Besonderes an; am ersten Wochenende dann allerdings bereits die nächste
Reise! Am 05. Februar bin ich direkt nach der Schule mit César und seinen
Eltern nach Albacete gefahren. Er fuhr weiter nach Andorra und ich mit dem Bus
nach Elche, bzw. auf
Valencianisch (ein katalanischer Dialekt) nach „Elx“, gefahren. Während ich noch auf
den Bus gewartet hatte, haben mir Césars Eltern etwas zu essen spendiert, bis
sie dann wieder zurückgefahren sind. Leider hat César jedoch vergessen, mir
eine Verkleidung mitzugeben, sodass ich für den Karneval an diesem Wochenende nichts
Besonders hatte.
Elche liegt in der Nähe von Alicante
und ist in Deutschland wahrscheinlich nicht sehr bekannt, weil es nicht direkt
am Meer liegt. Elche
ist aber recht bekannt für seine vielen Palmen. Der größte Palmenpark „El Palmeral“ ist sogar ein
UNESCO Weltkulturerbe, weil es dort mehr Palmen als an irgendeinem anderen Ort
in Europa gibt. Als ich am Freitagabend angekommen bin, wurde ich am Bahnhof
von Elche von Michela, einer neuen Freundin, die ich seit dem Seminar in
Mollina kenne, abgeholt. Nachdem wir eingekauft und einige Stunden in der
Wohnung gequatscht haben, kamen ihre drei Mitbewohnerinnen so langsam eingetrudelt.
Von ihnen kannte ich Eine schon ein wenig, die anderen beiden nur sehr
oberflächlich. Später am Abend sind wir noch in Elche gemeinsam ausgegangen. Am
Samstag bin ich leider schon recht früh aufgewacht, sodass ich nur fünf Std.
Schlaf hatte. Ein paar Stunden später sind Michela und ich durch Elche
spaziert, haben die wichtige Statue „Dama de Elche“, den Palmenpark und die Basilika angesehen. Heute
war es auch schon recht warm, sodass ich mein Jacke gar nicht mal brauchte. In Elche haben wir natürlich
auch Tapas gegessen. In diesem Restaurant hatten sie wieder ein ganz anderes
System: Jede Tapa ist recht klein, kostet nur 90 ct und man sucht sich immer
ein paar aus, während die Kellner mit einigen Tapas herumgehen. Am Ende werden
dann die Teller gezählt, um den Preis zu berechnen.
Nachmittags sind wir mit einer
Weiteren zu einem der „Chinos“
gegangen. Das sind Krimskrams-Läden, die eben oft von Chinesen geführt werden.
Dort haben wir Kostüme besorgt, welches bei mir zwar bloß aus einem Cowboyhut
bestand, aber immerhin hatte ich damit etwas für den Karneval! Den hatte ich
als Norddeutscher schließlich auch noch nie gefeiert, denn bei uns heißt das
Fasching und ist für gewöhnlich sehr viel weniger wichtig. Wobei Ganderkesee (ein
Nachbarort) da natürlich eine Ausnahme bildet! In der Wohnung mussten die
Mädchen sich dann natürlich erstmal für den Karneval fertig machen und um kurz
vor Sieben sind wir mit dem Zug nach Alicante (bzw. Alacant) gefahren. Mit
dabei war auch Florian, ein Deutscher in meinem Alter, den ich ebenfalls seit
dem letzten Seminar kenne und der hier in der Nähe von Elche wohnt.
In Alicante war eine Nacht lang
Fiesta angesagt, auch wenn der Großteil der Gruppe schon um ein Uhr mit dem
Auto wieder nach Hause gefahren ist. Florian, Michela und ich haben aber bis
zum ersten Zug um Viertel vor sechs ausgehalten. Von Alicante selbst habe ich
zwar nicht allzu viel sehen können (es war schließlich dunkel und alles voller
Menschen…), aber die Nacht war trotzdem sehr gut. Zwischendurch waren wir schon
recht müde, weil wir gestern bereits bis fünf Uhr unterwegs waren. Als wir
morgens wieder zurück in Elche waren, hatte ich meine Energie
erstaunlicherweise beinahe schon wieder.
Diese „Nacht“ hatte ich nur drei
Stunden geschlafen, was mir ziemlich unerklärlich war. Ein paar Stunden später
ist Michela aufgestanden, wir haben gefrühstückt und dann musste ich auch schon
los, um meinen Bus nach Albacete zu erwischen, was gerade noch so geklappt hat!
Im Bus habe ich noch ein wenig geschlafen, in Albacete anderthalb Stunden lang
die Zeit in einem Café totgeschlagen und war dann zuhause doch sehr kaputt.
Mein Ohrwurm der Woche war sehr eindeutig „Vivir mi vida“ von Marc Anthony!
Rechts "El Palmeral" und in der Mitte der größte Fluss von Elche. Ja, das nennen Spanier einen Fluss! |
"Ich bin hier und es ist wegen Dir". Der Spruch gefällt mir sehr! |
Eines der wenigen Bilder, die ich aus Alicante habe. |
Die Punkte im Gesicht nennen sich nicht Masern, sondern "PopArt". Hatte ich vorher auch noch nicht von gehört. :D |
Zwischendurch in La Roda und Azuqueca
Am nächsten Tag, dem 08. Februar,
fühlte ich mich nicht viel besser als gestern, musste mich aber aufraffen,
wenigstens meine Lieblingstorte – Spekulatiustorte – zu machen. Die muss ich an
meinem Geburtstag einfach haben! Dazu habe ich einige Küchenutensilien von Fuen
ausgeliehen und mit dem Rezept meiner Mutter abends die Torte gemacht.
An meinem Geburtstag war ich dann
leider richtig erkältet und hatte starke Kopfschmerzen, was nach diesem
Wochenende zugegebenermaßen auch irgendwie zu erwarten war. Anstatt einer Feier
am Abend – es war schließlich Faschingsdienstag – habe ich dann nur ein bisschen
Torte mit Fuen und Celia, gegessen (Kate war in Barcelona) und mich nach einer
Stunde wieder hingelegt. Die Torte war aber immerhin nicht schlecht. Vor allem,
wenn man bedenkt, dass es das erste Mal in meinem Leben war, dass ich selbst
eine Torte gemacht habe! Von Fuen und Celia habe ich unerwarteterweise auch
einige Geschenke bekommen, über die ich mich natürlich sehr gefreut habe! Von
meiner Familie habe ich eine Armbanduhr geschenkt bekommen, insgesamt standen
dieses Jahr aber vor allem Geldgeschenke an, was ich für meine vielen Reisen
auch gut gebrauchen konnte!
Wegen meiner Krankheit habe ich
vom Karneval in La Roda leider nicht wirklich etwas mitbekommen.
Glücklicherweise hatte ich wegen des Karnevals frei und konnte mich zuhause gut
ausruhen, sodass ich am folgenden Freitag nach Azuqueca de Henares reisen konnte.
In dieser Kleinstadt in der Nähe von Madrid wohnen Jelena und Philippine, mit
denen ich u.a. in Toledo und Granada war. Bei meiner Anreise hatte ich
allerdings einige Probleme: Zuerst kam mein Bus nach Madrid nicht, sodass ich
vier Stunden später mit dem Zug gefahren bin und dann habe ich noch zwischen
Madrid und Azuqueca warten müssen, weil der nächste Zug, den ich genommen habe,
nicht ganz bis nach Azuqueca gefahren ist. Abends war ich dann sehr froh, als ich
endlich angekommen bin. Kate war zu dem Zeitpunkt bereits dort und von ihr habe
ich sogar noch ein Geschenk bekommen!
Wegen des Schietwetters haben wir
uns ein gemütliches Wochenende gemacht, Filme geguckt, sowie Miguelitos und
Muffins gegessen. Am Samstagabend sind wir aber auch noch ein wenig
ausgegangen, sodass wir immerhin ein wenig von Azuqueca sehen konnten, wenn
auch nicht von Alcalá de Henares, was unser zuvor geplantes Ziel war.
Diesen Monat haben Kate und ich schlussendlich
unsere Gruppen in der Schule getauscht, sodass ich innerhalb einer Woche 127
neue Namen zu lernen hatte, was wiederum erstaunlich gut geklappt hat. Damit
kenne ich alle Schüler dieser Schule und viele Schüler meiner ersten Gruppen
wollten gar nicht, dass wir tauschen, was mich schon irgendwie gefreut hat,
muss ich zugeben.
Ich habe übrigens weiterhin
Spanischunterricht und gehe zum Tanzen. Nur mein Schwimmen ist zurzeit
pausiert. Bei der Kälte kann man sich dazu nicht wirklich motivieren.
Dafür, dass ich krank war, sehe ich doch ganz ordentlich aus... |
Einmal ein Beispiel unserer wunderschönen Landschaft. Könnte schon bald Norddeutschland sein. Im Sommer sieht es allerdings eher wie eine Wüste aus... |
Das sind die berühmten Miguelitos! |
Reise nach Cartagena und Murcia
Am Freitag, den 26. Februar bin
ich per Bus nach Cartagena gereist. Mit ALSA, der größten Busgesellschaft, habe
ich vor allem bei längeren Reisen gute Erfahrungen gemacht und die Klasse „SupraEconomy“
war sogar recht luxuriös mit nur drei Sitzen pro Reihe, eigenem Bildschirm und
einer guten Auswahl an Filmen. Ich habe dann Jurassic World geguckt und sogar
alles verstanden, weil ich den Film bereits in Deutschland im Kino gesehen
hatte. Danach habe ich sogar kurzzeitig in Spanisch gedacht, aber sobald ich
das bemerkte, habe ich wieder auf Deutsch zurückgeschaltet. Meine „aktive
Denksprache“ ändert sich ohnehin ständig. Wenn ich aber denke, ohne auf die
Sprache zu achten, ist es doch meistens auf Deutsch. Viele hatten mir zuvor
erzählt, dass sich das Denken schon nach zwei Monaten umstellte, aber dazu lebe
ich hier wahrscheinlich zu vielsprachig.
In Cartagena habe ich mich mit
Florian (dem Deutschen aus Elche) getroffen und wir beide haben zuerst ein
Restaurant gesucht, bis Mitternacht gegessen und sind dann zu unserem Hotel gegangen,
das ein wenig außerhalb liegt. Am Samstag sind wir gut ausgeschlafen mit dem
Bus ins Stadtzentrum gefahren und hatten großes Glück mit dem Wetter. Obwohl Cartagena
an der Costa Cálida, der „heißen Küste“ liegt, war der Wetterbericht zuvor
nicht sehr gut. Die Stadt haben wir zu Fuß erkundet. Cartagena ist sehr hübsch
und sauber; es gibt allerdings keine besonders herausragenden
Sehenswürdigkeiten. Dafür einige punische (d.h. aus Karthago, wie der Name
Cartagena schon sagt) und römische Ruinen sowie eine tolle Altstadt. Es gibt
einen großen Hafen und gutes Essen, was aber wohl für die meisten Städten in
Spanien gilt.
Am Sonntag sind wir recht früh
aufgestanden, mit dem Bus zum Bahnhof von Cartagena und dann nach Murcia
weitergefahren. Murcia ist die siebtgrößte Stadt Spaniens, bleibt trotzdem sehr
überschaubar, da sie erst in den letzten 30 Jahren so stark gewachsen ist. Murcia
ist ebenfalls hübsch und sauber, hat eine große Kathedrale, ein beeindruckendes
Kasino mit verschiedenen Stilrichtungen und außerdem gibt es Theater, weitere Kirchen
und Parks. Sogar hier kann man „Miguelitos auténticos de La Roda“ kaufen. Dafür sind wir offensichtlich
echt berühmt!
Abends sind wir beide in unsere
Orte zurückgefahren. César hat mich netterweise aus Albacete abgeholt und nach
La Roda gebracht, denn am Montag stand ein Ausflug nach Albacete an, sodass ich
nicht erst am Montag zurückfahren konnte. Mit den Drei- bis Fünfjährigen haben
wir das Dschungelbuch in einem Theater
angesehen. Nach einer Stunde war es schon zu Ende, aber es war sehr niedlich
gestaltet. Ich bin anschließend in Albacete geblieben, war im El Corte Inglés
(einem Kaufhaus wie Galeria Kaufhof. El Corte Inglés ist nur etwas gehobener.).
Dort habe ich viele deutsche Nahrungsmittel gekauft, im Restaurant gut gegessen
und bin am Abend wieder zurückgefahren.
Das römische Theater. |
Der Pfau war nicht gerade kamerascheu. |
Übersetzung: "Hasdrubal, "der Schöne", karthagischer Feldherr hat diese Stadt mit dem Namen Qart-ḥadašt im Jahr 229 vor Christus. Cartagena im Jahr 2015. Ehrt sein Andenken." |
Unser gigantischer Zug nach Murcia. Das war mal ein seltsamer Anblick! |
Kathedrale von Murcia. |
Der Fluss war auch geschummelt. Die haben zwar ein breites Flussbett gebaut, aber außerhalb von der Stadt ist er nur noch halb so breit... |
Das Kasino konnte man von außen leider nicht sehr gut fotografieren, weil die Straßen recht eng sind. |
Hier waren wir in Albacete im Dschungelbuch. |
Und mein Einkauf im El Corte Inglés. |