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Samstag, 2. April 2016

März 2016

März in La Roda

März 2016
Wie man vielleicht sieht, bin ich diesen Monat ganz gut durch die Gegend gekommen. Und der große Namenblock da links sind drei Dörfer am selben Fleck. So lang sind die Namen dann doch nicht... 
StepMapMärz 2016


Am Anfang des Monats stand vor allem Alltag an: D.h. Hausarbeit, zuhause entspannen, kochen und donnerstags tanzen gehen. Unterricht geben und vorbereiten braucht aber selbstverständlich am meisten Zeit. Der Unterricht ist inzwischen ziemlich entspannt und oft sehr lustig, obwohl einem manche Gruppen manchmal auch ziemlich auf die Nerven gehen können. Wenn dann aber nachmittags noch schönes Wetter ist, gehe ich oft sehr gut gelaunt in den Feierabend, der bei mir eigentlich eher Feiernachmittag heißen müsste. Schönes Wetter haben wir jetzt immer häufiger, auch wenn es ab und an mal noch bewölkt und windig ist.

Am ersten Samstag in diesen Monat waren Kate und ich zu dem Geburtstag von Marta eingeladen. Sie wohnt eine gute halbe Stunde mit dem Auto von La Roda entfernt in dem Örtchen Madrigueras nördlich von Albacete. Um 1 Uhr sind wir dort bereits mit ein paar anderen Leuten aus La Roda, die ich vorher noch nicht kannte, hingefahren. Marta hat ein außergewöhnlich großes Haus, sodass wir gut 20 Leute ordentlich Platz hatten. Als wir ankamen, waren einige Gäste schon da und der Rest trudelte in der nächsten Stunde ein. Ohne Marta und Kate kannte ich immerhin schon vier Leute.
Wir alle zusammen haben dann geholfen, eine Art Gulasch zu kochen, der auf einem Feuer einige Stunden zubereitet wurde, wovon wir später alle gemeinsam gegessen haben. Ich habe ewig viel mit den Anderen geschnackt und wurde auch ständig gelobt, wie gut ich doch Spanisch spräche. Das sagt zwar so gut wie jeder, aber irgendwie freut es einen doch immer wieder! Abends haben wir noch „getanzt“ und einige Spiele gespielt. Kate ist zwar schon in der Nacht wieder mit jemandem zurückgefahren, aber ich habe bei Marta, wie auch die meisten anderen, übernachtet. Am nächsten Morgen, bzw. Mittag, gab es typisch spanisch Churros zum Frühstück und wir alle haben aufgeräumt. Die anderen sind noch in eine Bar, um ein kleines Bier zu trinken, worauf ich aber verzichtet habe. An diesem Sonntag habe ich dann auch nicht mehr allzu viel gemacht…
Am nächsten Morgen hat es sogar zum ersten Mal und auch sehr stark geschneit, wobei aber leider absolut gar nichts liegen geblieben ist. Schön anzusehen war es dennoch! Gewittert hat es diese Woche auch das erste Mal während meiner Zeit in La Roda!

Reise nach Salamanca - Das erste Mal in Kastilien und León!

Am 11. März sind Kate und ich dann per BlaBlaCar (ein Carsharing Service) nach Salamanca in Kastilien und León gefahren. Zwischendurch hatten wir eine Stunde Zeit in Madrid, wo Jelena, eine der beiden Freiwilligen aus Azuqueca (letzter Monat), dazugestoßen ist. In Salamanca besuchten wir Thomas und Kamila, die wir schon seit dem Seminar in Toledo kennen. Weil wir erst recht spät abends angekommen sind, sind wir nur einmal über den Hauptplatz und an den Kathedralen vorbeigelaufen. Wir haben ein wenig geschnackt und gegessen, sind dann aber recht früh ins Bett gegangen. Denn am nächsten Morgen sind wir mit einem Leihwagen in den Naturpark „Arribes del Duero“ an der Grenze zu Portugal gefahren. Weil ich mit meinem Handy den Navigator gespielt habe, konnte ich immer vorne sitzen, was bei fünf Leuten im Kleinwagen schon sehr praktisch war… Wir sind zuerst in das Dörfchen Pereña de la Ribera gefahren, von wo aus man nach einem kurzen Fußmarsch zu dem Wasserfall „Pozo de los Humos“ kommt, der eine der Hauptattraktionen in diesem Gebiet ist. Weil dieser Wasserfall allerdings so abgelegen liegt, gibt es hier nie allzu viele Touristen. Wir sind noch die Schlucht runter zu dem Fluss, der „Uces“ heißt, gegangen, was sich sehr gelohnt hat. So wirkte der Wasserfall noch viel mächtiger! Hier flogen auch wilde Geier rum, die ich das erste Mal in der Natur beobachten konnte.
Anschließend sind wir zu einem Aussichtspunkt über den Duero bei der Kapelle „Ermita Nuestra Señora del Castillo“ gefahren. Der Duero ist an dieser Stelle der Grenzfluss zu Portugal. Dort haben wir eine ganze Zeit lang den Blick genossen und ein wenig gegessen. Damit war ich dann beinahe das erste Mal in meinem Leben in Portugal! Gesehen habe ich es wenigstens…
Wir sind weiter zum Ort Vilvestre gefahren, wo wir eine Wanderung durch die außerordentlich grüne und wasserreiche Landschaft gemacht haben. Es gab dort viele kleine Steinmauern, Felder und einen tollen Blick auf den Duero. Dort hat die Landschaft einen ganz anderen, fast schon nordischen Charakter. Kurz vor Ende der Wanderung konnten wir den Sonnenuntergang genießen. Dort habe ich auch das erste Mal wilde Wildschweine gesehen – zum Glück nur von weitem! Auf dem Rückweg nach Salamanca haben wir kurz in einem anderen Ort angehalten und waren um 10 Uhr wieder zurück. Ich hätte bereits ins Bett gehen können, wir sind aber noch ein wenig ausgegangen, wozu ich kaum noch Energie hatte.
Am nächsten Morgen war ich dann leider auch leicht erkältet und hatte vor allem mit einem starken Husten zu kämpfen. Wenn ich erkältet bin, ist meine Energie jedes Mal wie weggeblasen. Wegen einer kleinen Erkältung bin ich aber natürlich nicht zuhause geblieben. Wir sind Richtung Süden zum Ort San Martín del Castañar gefahren, der eine sehr schöne, traditionelle Fachwerkarchitektur hat. Auch hier haben wir eine Rundwanderung gemacht, die eigentlich recht schön war. Ich war bloß sehr kaputt und habe mich die letzten zwei Kilometer nur so dahingeschleppt. Zum Glück hat Thomas mir schon recht früh meine Tasche abgenommen! Als wir endlich in einem Restaurant saßen und ich eine Cola trinken konnte, kam meine Energie so langsam wieder. So kaputt war ich noch nie in meinem gesamten Leben!
Danach stand glücklicherweise keine Wanderung mehr an, sondern wir sind auf den Berg „Peña de Francia“ (1727 m ü. NN.) in dem Gebirge „Sierra de Francia“ gefahren, wo es deutlich kälter war. – wahrscheinlich unter 0°C – und wo auch noch ziemlich viel Schnee lag. Dort oben gibt es ein Kloster mit der kältesten Kirche, in der ich je war! Ich glaube, gerade deswegen hat mir die Kirche gut gefallen, sie hatte jedenfalls was. Wir haben dort noch ein wenig gegessen und Gruppenfotos gemacht, bis uns trotz der dicken Kleidung endgültig zu kalt wurde. Im Sonnenuntergang sind wir in die Orte Mogarraz und La Alberca gefahren. Ersterer ist recht hübsch und hat die Besonderheit, dass es an den meisten Gebäuden Gemälde der (inzwischen) ehemaligen Bewohner gibt. Im zweiten Ort, der größer ist, haben wir noch etwas gegessen und sind dann zurück nach Salamanca gefahren, wo ich sofort ins Bett gegangen bin.
Am Montagvormittag hat Thomas uns durch Salamanca geführt, damit wir die Stadt auch mal ein wenig kennenlernen können. Salamanca ist eine sehr hübsche, relativ kleine Universitätsstadt. Dort gibt es außerordentlich viele Studenten und Ausländer, die hier Spanisch lernen wollen, weil man sagt, dass dort das beste Spanisch gesprochen werde. Salamanca ist sozusagen das Hannover von Spanien in dieser Hinsicht. An der Universitätsfassade soll man einen kleinen Frosch finden und hat nach dem Aberglauben dann Erfolg bei den akademischen Studien. Ich habe den Frosch leider nicht selbst gefunden und nachdem er mir gezeigt wurde, konnte ich den Frosch nicht mal als solchen erkennen…
Danach mussten wir Drei uns verabschieden, haben um halb eins den Zug genommen und sind Richtung Ávila gefahren. Nur Kate, die sich erst nach langem Hin und Her dafür entschieden hat, und ich sind dort dann ausgestiegen, Jelena war schon zu kaputt, wie sie sagte. Leider war Montag nur der unpraktischste Tag zum Besuchen, da man montags nicht auf die Stadtmauer, die wichtigste Sehenswürdigkeit, steigen kann… Es war trotzdem ganz nett, diese Provinzhauptstadt auch einmal kennenzulernen. Ich nenne sie die Stadt der Steine und Störche! Mit dem Zug sind wir abends nach La Roda gefahren, wo ich mich erst einmal um die gut 1000 Bilder von diesem Wochenende gekümmert habe.
Die Unterrichtswoche war glücklicherweise wegen Klausuren für mich sehr entspannt, sodass ich in diesen Stunden keinen Unterricht und genug Ruhe hatte, meine Erkältung größtenteils auszukurieren. Am Samstag habe ich einen langen Spaziergang durch La Roda, über den Friedhof und die umgebenden Felder gemacht, wobei ich einen hübschen, doppelten Regenbogen sehen konnte. Nach dieser Woche begannen die kurzen Osterferien.

Der Wasserfall!
Neben mir sind: Thomas, Jelena, Kamila und Kate.


Links vom Fluss ist Spanien und rechts vom Fluss ist Portugal.





San Martín del Castañar




Kalt hier!

Da hatte ich dann doch glatt Sonnenbrand...

Der letzte Blick auf die Kathedrale in Salamanca (das war der
Blick von der Haustür aus!) und weiter gehts nach:







Die Prozession in La Roda.

Von meinem Balkon aus hat man den besten Blick!

Semana Santa - Osterferien



Alle 3 Videos habe ich selbst gemacht. Ich würde
sagen, dass das dritte in Almería das Beste ist.


Am Palmsonntag begann die Semana Santa, die Heilige Woche. In beinahe allen spanischen Städten und in manchen südamerikanischen Ländern gibt es in dieser Woche, die von Palmsonntag bis Ostersonntag geht, verschiedenste Prozessionen, die wichtigste davon meist am Karfreitag. Diese Prozessionen stehen oft unter dem biblischen Motto des jeweiligen Tages. D.h. bspw. am Palmsonntag trugen die Teilnehmer Palmenzweige mit sich und der Einzug Jesu in Jerusalem wurde dargestellt. Die „Nazarenos“ (Büßer) sind die größte Gruppe unter den Teilnehmern, erkennbar an den Kostümen mit Spitzhüten, die nur die Augen freilassen. Die Musikgruppen sind auch immer sehr wichtig, die je nach Region sehr unterschiedliche Musik spielen. Die berühmtesten Prozessionen sind in Andalusien, insbesondere in Sevilla.

Am Dienstag, dem 22.03., habe ich mich zu meiner Reise aufgemacht. Mittags bin ich mit dem Zug nach Madrid gefahren und zum Hotel gegangen, wo ich auch zum Glück sofort ins Zimmer gelassen wurde, obwohl ich selbst die Dokumente gar nicht dabei hatte. Ich habe ein wenig ferngesehen, weil ich noch viel Zeit hatte, um Oma Margrit vom Flughafen abzuholen. Mit ihr zusammen war ich bis Samstag in Madrid in einem Hotel direkt an der Gran Vía. Abends sind wir zusammen Tapas essen gegangen und haben den Platz Puerta del Sol angeguckt, der übrigens der Mittelpunkt Madrids und Spaniens ist. Überraschenderweise habe ich auch schon einige Süßigkeiten zu Ostern bekommen und vor allem hat meine Mutter einen meiner Lieblingskuchen, Donauwelle, mitgegeben, worüber ich mich außerordentlich gefreut habe!


Am Mittwoch haben wir den Hop On Hop Off Touristenbus in Madrid genommen, der überraschend praktisch war und haben eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten angesehen, von denen ich die eine oder andere noch gar nicht kannte. Beispielsweise waren wir im Prado Debod Tempel (ägyptisch)  und sind am Stadion Santiago Bernabéu vorbeigefahren. Das von außen aber ehrlich gesagt weniger spannend war, als erwartet. Eigentlich wollten wir auch noch in den Königspalast gehen, aber da war uns die Schlange dann doch zu lang. Dafür waren wir aber im Prado Museum, dem wichtigsten Kunstmuseum Spaniens mit Bildern von Velázquez, Goya, El Greco, Peter Paul Rubens, Rembrandt und Albrecht Dürer. Hat man das auch mal gesehen. Abends haben wir teilweise eine Prozession angesehen, die eine wirklich gute Musiktruppe hatte.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug nach Aranjuez gemacht, das noch in der Region Madrid liegt und wo wir den Königspalast, der als Sommerresidenz diente, angesehen haben. Oma war schon ein wenig kaputt, als wir beim Palast angekommen sind und hat eine Frau der Security gefragt, ob sie wohl einen der Rollstühle haben könnte, den sie auch kostenlos bekommen hat. Ich habe dann meine Oma durch das Schloss geschoben und hatte dabei gut Spaß! Um in den Fahrstuhl zu gelangen, sind wir sogar in einen allgemein nicht zugänglichen Bereich gekommen! Außerdem haben wir dort einen Touristenzug genommen, der durch die Altstadt und den riesigen Park gefahren ist. Am Donnerstag sind wir wiederum per Zug in die Stadt Segovia in Kastilien und León gereist. Die Zugstrecke dorthin war recht ungewöhnlich, da fast schon die Hälfte der Strecke nur aus Tunneln bestand. Der längste Tunnel war 28 Kilometer lang! Dort war es deutlich kühler als in Madrid und Aranjuez und man hatte einen tollen Blick auf die umliegenden, schneebedeckten Gebirge. Segovia ist berühmt für sein römisches Aquädukt und seine Burg, die sehr beeindruckende, goldbedeckte Decken in den Sälen hat. Segovia machte auf mich allerdings auch einen sehr touristischen Eindruck, weil die Stadt nicht sehr groß ist und die Menschenmassen umso mehr auffallen. Am Samstag haben wir nicht mehr viel gemacht. Ein bisschen sind wir durch die Stadt gegangen und sind recht früh zum Flughafen gefahren, wo Oma und ich noch ein bisschen saßen, redeten und uns irgendwann verabschiedet haben. Es war richtig ungewohnt, am Flughafen so viele Deutsche zu sehen und zu hören! Ich bin daraufhin mit dem Bus zurück in die Stadt gefahren und habe im Retiro Park das schöne Wetter genossen. Von dort bin ich in die Stadt gelaufen, habe ein tolles Kuchencafé gefunden, in einem Restaurant an der Bar gut gegessen, wobei ich durch die Kellner gut unterhalten wurde; das waren sehr lustige Typen!

Ich bin eine weitere Nacht in Madrid geblieben, in einer „Übenachtungsmöglichkeit“ in der Nähe des Bahnhofs. Es gab zwar ordentliche Betten, aber ansonsten war es eher ungemütlich und ich hatte laute Zimmernachbarn, die um Mitternacht lautstark im Bett telefonierten. Der Preis hatte aber den Ausschlag gegeben, denn für 12 € findet man sonst nichts in Madrid. Am nächsten Morgen, am Ostersonntag, bin ich wegen der Zeitumstellung lieber eine Stunde zu früh als zu spät aufgestanden und bin zum Bahnhof gelaufen, von wo ich einen Zug nach Almería genommen habe. Sechs Stunden lang bin ich Richtung Süden durch die Berge gefahren und hatte tolle Blicke auf die verschiedenen Landschaften. In Almería hatte ich leider nur knapp fünf Stunden Zeit, in denen ich die Stadt mit ihrer maurischen Festung, der Altstadt und dem langen Strand erkundet habe. In der Alcazaba, wie die Festung heißt, die übrigens die zweitgrößte nach der Alhambra in Granada ist, hatte ich leider nur gut 20 Minuten Zeit, weil sie am Sonntag schon um halb Vier geschlossen haben. Immerhin musste ich als EU-Bürger nichts bezahlen! Auch hier habe ich wieder eine Prozession gesehen. Abends bin ich mit dem Bus weiter nach Lorca in der Region Murcia gefahren, wo ich sofort ins Bett gegangen bin. – Dieses Mal in einem ordentlichen Hotel!

Lorca habe ich mir am nächsten Morgen angesehen und bin auch zur Burg hochgegangen, was sich sehr gelohnt hat. Die Burg selbst war nicht schlecht, es gab einen interessanten Audioguide und man hatte geniale Blicke auf die umliegende Landschaft. Lorcas aktuelles Motto ist: „Wegen Restaurierungsarbeiten geöffnet“, denn 2011 gab es hier ein relativ starkes Erdbeben, sodass die Stadt immer noch sehr viele Baustellen hat, die neben den teilweise sehr alten Gebäuden stehen. Mittags bin ich dann bereits mit dem Bus nach Albacete und mit dem Zug weiter nach La Roda gefahren, wo ich noch bis Monatsende ein paar entspannte Arbeitstage hatte. Die entspannten Tage konnte ich auch gebrauchen, denn nachdem ich in Almería und Lorca immer mit meinem schweren Rucksack durch die Gegend gelaufen bin, hatte ich dann doch Muskelkater…

Das Prado Museum - drinnen durfte man leider keine Fotos machen...
Palacio de Cibeles
Der größte Bahnhof Spaniens: Puerta de Atocha
Hier einer von 3 größeren Innenbereichen: Cercanías
Puerta de Alcalá





Der Chiquítren


Skip Bo!

Das sind mal Decken...










Selfies sind definitv (k)eine Stärke von mir.

Das war überraschend lecker!